Postkommotionelles Syndrom: Ratgeber für Angehörige, Familienmitglieder und Freunde
Sep 24, 2025
Ein Schlag, ein Sturz, ein Sportunfall. Zunächst wirkt alles harmlos – eine Gehirnerschütterung, die bald wieder vorbei sein wird. Ein paar Tage Ruhe, dann ist doch bestimmt alles wieder gut. Oder?
Doch Wochen später ist plötzlich nichts mehr selbstverständlich: Licht blendet, Stimmen sind zu laut, selbst die kleinsten Aufgaben fühlen sich wie unüberwindbare Hürden an. Plötzlich leidet ein Mensch, den du liebst, an einer unsichtbaren Krankheit, die kaum jemand wirklich versteht.
Und während die Betroffenen selbst kämpfen, beginnt für dich als Partner:in, Freund:in oder Angehörige:r eine ebenso herausfordernde Reise.
Dieser Artikel möchte dir zeigen, wie du in dieser schwierigen Zeit Halt geben kannst – ohne dich dabei selbst zu verlieren.
Von Vollleistung zu Energiemangel: Warum Betroffene schnell erschöpft sind
Nach einer Gehirnerschütterung können ganz normale Alltagsaktivitäten plötzlich zu einer echten Herausforderung werden: Einkaufen, auf einen Bildschirm schauen, Auto- oder Fahrradfahren, Hausaufgaben machen oder auch nur ein paar E-Mails schreiben. Dinge, die früher selbstverständlich waren, fühlen sich plötzlich anstrengend oder gar unmöglich an. Doch warum ist das so?
Stell dir vor, dein Nervensystem ist wie ein Akku mit großer Kapazität. Im gesunden Zustand reicht die Energie mühelos, um viele kleine Aufgaben Tag für Tag ganz selbstverständlich zu bewältigen – so selbstverständlich, dass dir kaum auffällt, wie viel dein Körper und dein Gehirn eigentlich leisten.
An besonders anstrengenden Tagen bist du vielleicht abends etwas müder als sonst, aber mehr auch nicht.

Nach einer Gehirnerschütterung verändert sich das komplett. Jede einzelne Aktivität kostet plötzlich ein Vielfaches an Energie. Nichts läuft mehr „wie automatisch“ – selbst einfache Tätigkeiten werden zur bewussten Anstrengung und der Körper reagiert viel deutlicher als nur mit ein bisschen Müdigkeit. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder extreme Erschöpfung sind dann häufige Symptome. Dazu kommen oft ein Gefühl der Überforderung, der Angst, Frust und das schmerzhafte Gefühl, nicht mehr „der Alte“ oder „die Alte“ zu sein.
Anfänglich sind solche Beschwerden nach einer Gehirnerschütterung normal und klingen meist innerhalb kurzer Zeit wieder ab. Halten sie jedoch länger als 30 Tage an und ist keine Besserung erkennbar, spricht man von einem sogenannten postkommotionellen Syndrom.
Wichtig zu wissen: Rund 30 % der Betroffenen entwickeln nach einer Gehirnerschütterung Beschwerden, die länger als 30 Tage anhalten. Fachleute nennen das postkommotionelles Syndrom, Post-Concussion Syndrome auch Persistent Post-Concussive Symptoms.
Wie Angehörige jemanden bei der Genesung nach einem postkommotionellen Syndrom unterstützen können?
Betroffene reduzieren mit der Zeit ihr Aktivitätsniveau und ihre Teilnahme am Leben immer mehr. Sie spüren sehr genau, dass Dinge, die früher mühelos gingen, nun deutlich mehr Energie kosten und der Akku viel schneller leer ist. Die natürliche Reaktion darauf: Rückzug und Isolation. Das erscheint logisch – denn so „spart“ man Energie und lindert kurzfristig die Symptome.
Das Problem dabei: Mit der Zeit schrumpft der Akku immer weiter. Selbst kleinste Tätigkeiten zehren dann übermäßig an den Kräften und werden zur großen Belastung.
Die Lösung: Die Belastung Schritt für Schritt wieder aufnehmen – auch wenn das anfangs zu mehr Symptomen führen kann. Nur so vergrößert sich der „Akku“ nach und nach, Reize werden besser und länger toleriert und kosten schließlich weniger Energie.
⚠️ Ein toller Podcast zu diesem Thema findest du hier. Hier beschreibt eine Patientin aus Amerika ab 10:00 wie sie diese Rückkehr zu mehr Aktivität erlebt hat.
Die eigentliche Herausforderung besteht jedoch darin, die richtige Balance zwischen Verständnis und Förderung zu finden. Nimmst du deinem Partner oder deiner Freundin alles ab, verhinderst du, dass er oder sie wichtige Fortschritte machen kann. Lässt du sie jedoch völlig allein, führt das schnell zu Überforderung, Rückzug und noch mehr Verunsicherung.
Damit du diesen Mittelweg besser findest, habe ich ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie du gleichzeitig unterstützen und fördern kannst.
Unterteile Aufgaben in kleine Schritte
Ein gutes Beispiel dafür ist das Einkaufen. Etwas, das früher selbstverständlich war, kann mit einem postkommotionellen Syndrom (PCS) zu einer echten Herausforderung werden: grelles Licht, viele Menschen, laute Geräusche, unzählige visuelle Eindrücke – dazu noch Orientierung, Planung und die Fahrt zum Supermarkt.
Gesunde Menschen denken kaum darüber nach, dass alltägliche Reize anstrengend sein könnten. Für Menschen mit PCS jedoch sind genau diese Reize echte Energieräuber. Kein Wunder also, dass viele Situationen schnell schwierig werden und Überforderung entsteht.
Hilfreich ist es, solche komplexe Aufgabe in kleine Schritte zu zerlegen und sich gemeinsam ein paar Fragen zu stellen:
- Wer schreibt den Einkaufszettel – du oder ich?
- Wie kommen wir hin – mit dem Auto, zu Fuß oder vielleicht mit dem Fahrrad?
- Welcher Laden passt heute besser – ein kleiner Biomarkt oder tolerierst du einen großen Supermarkt?
- Zu welcher Uhrzeit ist es am angenehmsten (z. B. wann ist weniger los)?
- Möchtest du mit in den Laden oder lieber erstmal draußen warten?
- Übernimmst du den kompletten Einkauf oder suchst du nur 2–3 Lebensmittel aus, während ich den Rest erledige?
- Brauchst du zwischendurch eine Pause?
So wird aus einer überwältigenden Aufgabe ein klar strukturierter Ablauf – mit vielen kleinen Möglichkeiten, wieder mehr am normalen Leben teilzuhaben, ohne zu überfordern.
Balance zwischen Hilfe und Selbstständigkeit finden
Natürlich möchtest du als Angehörige:r, Partner:in oder Freund deinem geliebten Menschen so viel wie möglich abnehmen – das ist ein ganz natürlicher Instinkt. Erinnere dich aber immer wieder daran: Alles, was er oder sie selbst tun kann, ist ein kleines Stück Therapie. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig zu fragen, welche Aufgaben die betroffene Person vielleicht selbst übernehmen möchte.
Ganz gleich, wie ihr die Aufgaben verteilt – wichtig ist, dass dein Angehöriger aktiv einbezogen bleibt. Nimm ihm oder ihr nichts ungefragt ab, außer es geht um die Sicherheit. Frag lieber nach, wobei Unterstützung gewünscht ist, und besprecht gemeinsam, wie ihr die Dinge angehen wollt. So bleibt dein Angehöriger Teil des Ganzen, auch wenn noch nicht alles so reibungslos klappt wie früher.
Ausreichend Pausen einlegen
Um Überforderung und Frust zu vermeiden, sind regelmäßige Pausen entscheidend. In der Medizin spricht man dabei oft von „Pacing“.
Pacing bedeutet nichts anderes, als die eigenen Kräfte gut einzuteilen. Nach einer Gehirnerschütterung oder einem postkommotionellen Syndrom passiert es häufig, dass Betroffene schon nach kleinen Aufgaben erschöpft sind. Werden dann zu viele Dinge auf einmal angegangen, verschlimmern sich die Beschwerden oft deutlich.
Beim Pacing geht es deshalb darum, Aktivität und Ruhe bewusst zu steuern:
- rechtzeitig Pausen einlegen, bevor es zu viel wird
- Aufgaben in kleinere, machbare Schritte aufteilen
- die eigene Energie wie ein „Tagesbudget“ betrachten und einteilen
- den Alltag in einem passenden Tempo gestalten
Mit der Zeit wirst du deine Partnerin oder deinen Partner, deine Freundin oder deinen Freund immer besser einschätzen können und merken, wann es Zeit für eine Pause ist. Achte dabei auf Anzeichen, die auf Überforderung hindeuten können:
- der Blick wirkt leer
- es fällt ihm / ihr schwerer, die richtigen Worte zu finden oder Sätze zu formulieren
- Reaktionen fallen ungewöhnlich emotional, frustriert oder gereizt aus
- die Haut wirkt zunehmend blasser
- die Person beteiligt sich weniger am Gespräch und wird ruhiger
- du bemerkst eine Zunahme von Nervosität und innere Unruhe
Tagesroutine einhalten
Hilf deinem Lieblingsmenschen dabei, eine verlässliche Tagesstruktur beizubehalten. Dazu gehören einfache, aber wirkungsvolle Routinen:
- gleichmäßiges Aufstehen am Morgen
- geregelte Essenszeiten
- feste Zeiten für Aktivitäten, Übungen oder Therapien
- Naps untertags vermeiden
- ausreichend Pausen und Erholungsphasen
- ein regelmäßiger Zeitpunkt zum Schlafengehen (7-9 Stunden Schlaf pro Tag)
Ein klar strukturierter Tag gibt Betroffenen die Sicherheit, die sie für ihre Heilung brauchen. Gleichzeitig stärkt er die Selbstständigkeit, weil immer klar ist: „Ich weiß, was als passiert dran ist.“
Zuhause zu einem sicheren Ort gestalten
Auch für gesunde Menschen ist es wichtig, nach einem anstrengenden Tag einen sicheren Rückzugsort zu haben. Für Betroffene nach einer Gehirnerschütterung kann das Zuhause noch mehr: Es wird zum geschützten Raum, an dem Erholung möglich ist. Mit ein paar einfachen Anpassungen lässt sich die Wohnung zu einem „sicheren Ort“ gestalten:
Stolperfallen vermeiden: Wenn Schwindel ein Problem ist, sollte der Weg durch die Wohnung möglichst frei sein. Entferne Teppiche oder Gegenstände, über die man stolpern könnte. Ein Stuhl für eine Pause auf halber Strecke oder eine gut platzierte Lampe für die Nacht können anfangs zusätzliche Sicherheit geben.
Licht anpassen: Bei Lichtempfindlichkeit hilft es, grelle Glühbirnen gegen sanftere Varianten auszutauschen oder dimmbare Lampen zu nutzen. So lässt sich eine angenehmere Atmosphäre schaffen.
Erinnerungshilfen nutzen: Kleine Hilfsmittel fördern Selbstständigkeit und reduzieren Frust. Listen für den Tagesablauf, den Einkauf oder Dinge, die man beim Verlassen der Wohnung braucht, können sehr hilfreich sein.
Schlafzimmer gestalten: Ein Raum zum Schlafen sollte ruhig, ordentlich und möglichst dunkel sein. Verdunkelungsvorhänge und eine minimalistische Einrichtung unterstützen dabei, eine entspannte Umgebung zu schaffen.
👉🏻 Tipp: Nutze das Bett ausschließlich zum Schlafen und für körperliche Nähe. Aktivitäten wie Fernsehen, Arbeiten, langes Lesen oder Essen solltest du ins Wohnzimmer oder an einen anderen Ort verlegen. So verknüpft dein Gehirn das Bett eindeutig mit Schlaf – und genau das unterstützt einen erholsamen Schlafrhythmus.
Ein Zuhause, das Sicherheit und Erholung bietet, erleichtert nicht nur die Genesung, sondern schenkt auch ein Stück Selbstvertrauen im Alltag.
Wichtig ist, die Stützen und Anpassungen in der Wohnung nach und nach behutsam abzubauen. Denn das eigentliche Ziel ist die Rückkehr zu mehr Normalität. Bildlich gesprochen sollten die Stützen nach und nach abgebaut werden – damit Betroffene Schritt für Schritt wieder lernen, ohne diese Anpassungen zu leben.
Als Angehörige:r bist du dabei ein wichtiger Maßstab: Mit der Zeit sollten sich Betroffene wieder an dir orientieren.Das bedeutet zum Beispiel:
- Statt, dass du ständig Rücksicht nimmst, sollen Betroffen dich fragen, ob die Lautstärke beim Fernsehen für dich angenehm und ausreichend laut ist.
- Oder sie erkundigen sich, ob das Licht im Zimmer für dich passend ist.
Deine Rolle in der Therapie
Es ist sehr hilfreich, wenn du bei Gesprächen mit Ärzt:innen oder Therapeut:innen dabei bist. So könnt ihr das Gehörte gemeinsam nachbesprechen, du kannst Notizen machen und mögliche Missverständnisse vermeiden.
Auch bei der Umsetzung der Therapie zuhause spielt deine Unterstützung eine wichtige Rolle. Die Übungen sind oft anstrengend und erfordern viel Eigenmotivation – da können deine Ermutigung und dein Beistand den entscheidenden Unterschied machen.
👉🏻 Tipp: Feiert kleine Fortschritte – sie machen den Weg leichter: Erinnere deinen Lieblingsmenschen regelmäßig an die Fortschritte, die er oder sie schon gemacht hat. Ein High Five, ein ehrliches Kompliment oder ein kleines Lob wirken oft Wunder und helfen, auch bei anstrengenden Übungen dranzubleiben.
Anders sieht es bei Therapieeinheiten außerhalb des Hauses aus: Hier kann die Anwesenheit von Angehörigen oder Freunden eher störend wirken und zusätzlichen Druck auf die Betroffenen ausüben.
Vergiss nicht: Auch einfache Dinge wie gemeinsame Spaziergänge oder Zeit an der frischen Luft sind wertvolle Teile der Therapie, bei denen du deinen Lieblingsmenschen unterstützen kannst.
Soziale Kontakte fördern – ohne zu überfordern
Soziale Kontakte sind unglaublich wichtig für die Genesung, können aber nach einer Gehirnerschütterung auch schnell anstrengend werden. Mit ein paar einfachen Tipps gelingt es, Begegnungen positiv zu gestalten:
Klein anfangen: Triff dich zunächst nur mit einer zusätzlichen Person, anstatt gleich ein großes Treffen mit vielen Freunden oder Verwandten zu planen.
Den richtigen Zeitpunkt wählen: Verlegt Treffen lieber auf den Mittag statt auf den Abend. Unser Nervensystem ist am Abend deutlich weniger belastbar, mittags sind die Reserven meist größer.
💡 Tipp: Nicht nur für soziale Kontakte gilt: Anstrengende oder herausfordernde Aktivitäten lassen sich am besten in die Mittagszeit legen – dann ist die Chance am größten, dass sie gut gelingen.
Sanft zu mehr Aktivität motivieren
Viele Betroffene reagieren auf Überforderung, indem sie sich zurückziehen – oft in ein dunkles Zimmer, um Reizen aus dem Weg zu gehen. Zwingen kannst (und sollst) du niemanden, wieder aktiver zu werden. Aber du kannst kleine Impulse setzen, die helfen, Schritt für Schritt etwas mehr Aktivität in den Alltag zu bringen.
Vielleicht ist ein wenig Musik im Hintergrund okay, oder den Vorhang ein Stück zu öffnen oder ein kurzer Spaziergang um den Block? Auch kleine Dinge sind bereits Schritte in die richtige Richtung.
Wichtig ist dabei, nicht zu drängen, sondern sanft zu ermutigen. Versuche es deinem Partner oder deiner Partnerin leicht zu machen, „Ja“ zu sagen. Und wenn er oder sie einmal ablehnt, ist das völlig in Ordnung – probiere es einfach an einem anderen Tag wieder.
Ja – Heilung ist ein Leben lang möglich!
Warum? Weil unser Gehirn über eine erstaunliche Fähigkeit verfügt: die Neuroplastizität. Sie ermöglicht es uns, ein Leben lang Neues zu lernen und Altes zu verlernen, uns an veränderte Umstände anzupassen, Widerstandsfähiger zu werden, aus Fehlern zu lernen und Schritt für Schritt Fortschritte zu machen.
Eine ausführliche Erklärung würde hier den Rahmen sprengen – doch wenn dich das Thema interessiert, findest du in diesen Buchempfehlung einen guten Einstieg.
Vergiss dich selbst nicht
Nur wenn es dir selbst gut geht, kannst du deinem Herzensmenschen wirklich zur Seite stehen. Genau das ist oft der schwierigste Teil von allen. Deshalb hier ein paar Gedankenanstöße, die dir helfen können, dich selbst vor Überforderung zu schützen und Groll (ja, auch das kann passieren) auf deinen Angehörigen vorzubeugen:
Unterstützen heißt auch loslassen: Gib deinem Angehörigen Raum für eigene Erfahrungen. So schwer es manchmal fällt – Fehler zu machen und eigene Kämpfe auszutragen gehört zur Heilung dazu. Nicht Perfektion fördert die Genesung, sondern die Möglichkeit, Dinge selbst auszuprobieren. So hast du auch die Möglichkeit, deine eigenen Ressourcen zu schonen.
Bewusste Gesprächszeiten einplanen: Nimm dir zum Beispiel einmal pro Woche Zeit, um über die Gehirnerschütterung und deine eignen Gefühle mit deinem Partner / Paterin oder auch einem anderen Freund oder Freundin zu sprechen. In dieser Zeit dürfen Sorgen, Ängste und Frust Raum bekommen. An den restlichen Tagen ist es wichtig, dass auch andere "normale" Alltagsthemen Platz in eurem Leben haben. Sprich nicht zu oft über Beschwerden wie Schmerzen oder Kopfschmerzen und frage nicht ständig nach dem Befinden – das kann zusätzlichen Druck erzeugen.
Mit Gefühlen umgehen lernen: Auf dem Weg der Heilung wird es Momente geben, in denen Emotionen hochkochen. Stimmungsschwankungen oder sogar Aggressionen können die Beziehung belasten – oft ein Zeichen von Überforderung. Hier kann auch für Angehörige eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein, um Strategien im Umgang mit solchen Situationen zu entwickeln.
Sich selbst im Blick zu behalten, ist kein Egoismus – es ist eine wichtige Voraussetzung dafür, langfristig eine gute Stütze sein zu können.
Gemeinsam durch eine schwere Zeit
Ein postkommotionelles Syndrom ist eine echte Belastungsprobe für jede Beziehung. Und trotzdem: für deinen Partner, deine Partnerin, deinen Freund oder deine Freundin bist du von unschätzbarem Wert. Die richtige Balance zwischen Empathie und Mitgefühl zu finden, ohne dabei selbst unter die Räder zu geraten, ist extrem herausfordernd. Deshalb ist es auch völlig normal und in Ordnung schwierige Gefühle zu durchleben.
Eine Kopfverletzung betrifft nie nur die betroffene Person – sie verändert auch das Leben der Menschen im Umfeld. Als Angehörige:r erlebst du oft ein Strudel aus Sorgen, Unsicherheit und Erschöpfung. Damit bist du nicht allein, und wichtig ist: Du musst diesen Weg nicht ohne Unterstützung gehen.
Du gibst dein Bestes, um einen geliebten Menschen auf dem Weg der Genesung zu begleiten. Auch wenn es manchmal schwerfällt – jeder kleine Schritt zählt.
Angebote wie Online-Beratungen für Langzeitbetroffene und ihre Angehörigen können euch dabei helfen, Fragen zu klären, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen, neue Kraft zu schöpfen und praktische Strategien für den Alltag zu finden.
Der Weg mag schwierig sein, doch er wird leichter, wenn du ihn nicht alleine gehst – Ich unterstütze euch gerne.